„Musik unter Tage“ Jazzgeschichte Südwest (1) 1955 bis 1965 von Christoph Wagner
Ab Mitte der 1950-er Jahre waren in Südwestdeutschland die ersten Jazzclubs entstanden, wo sich vor allem die akademische Jugend traf. Dort wurde getanzt, getrunken und geraucht, wobei das Publikum oft Schlange stand, denn Jazz war populär.
Von Christoph Wagner
Selbst in kleineren Ortschaften in der Provinz, ob in Schramberg oder Gengenbach, gab es einen Jazzkeller. Hier traten vor allem Musiker aus der Umgebung auf, aber auch Profigruppen wie die von Albert Mangelsdorff oder Hans Koller. Bei manchen Einheimischen waren die Jazzclubs als „Existenzialistenkeller“ verschrien, was ihre Attraktion bei den Jüngeren nur noch steigerte. Für den Jazz-Nachwuchs bildeten die Jazzclubs im Südwesten das beste Trainingsgelände. Hier konnte man gelegentlich sogar mit einem amerikanischen Jazzer jammen. Ob das Wolfgang Dauner Trio, die Modern Jazz Group Freiburg oder das Krisch Quartett – mehr und mehr traten Ensembles aus dem Südwesten ins Rampenlicht.
© SWR 2, Jazztime, 6.1.2018
Playlist:
Wolfgang Dauner:
Dream Talk/CD: Dream Talk
Wolfgang Dauner Trio
Cole Porter:
It’s All Right With Me/CD: Live At The Metropole Cafe, New York City
Lionel Hampton
Hans Koller:
Workshop Afterhours/CD: Big Sound Koller
Hans Koller & Friends
Albert Mangelsdorff:
Varié/CD: Tension
Albert Mangelsdorff Quintet
Hans Koller:
Remember/CD: Big Sound Koller
Hans Koller & Friends
Wolfgang Dauner:
Bird Food/CD: Dream Talk
Wolfgang Dauner Trio
Mal Waldron:
Soul Eyes/CD: Dream Talk
Wolfgang Dauner Trio
Ornette Coleman:
Peace/CD: Duets 1
Karl Berger/John Lindberg
Herbert Joos:
Beautiful Darkness/LP: One Plays Eight Science-Fiction Stories
FourMenOnly
Duke Jordan:
Jordu
Frank Krisch Quartett
Franz Krisch:
Ara
Krisch Junior Quartett
Cole Porter:
You Do Something To Me/LP:Various – Piano x 4
Modern Jazz Group Freiburg
Frederic Rabold:
Sound In Charge/CD: Frederic Rabold 70
Frederic Rabold Crew
Jimmy Heath:
Big P/LP:Various – Piano x 4
Modern Jazz Group Freiburg
Albert Ayler:
Our Prayer/CD: Albert Ayler – Lörrach/Paris 1966
Albert Ayler Quintet