Musiktipps

Musikalische Wendigkeit und inhaltliche Vielfalt

Vor 20 Jahren gründete Konstantia Gourzi in München das Ensemble Oktopus für Gegenwartsmusik. Von Wolfgang Schreiber.

Mit dem Meereswundertier Oktopus, der Krake mit den vielen Saugnäpfen, hat sich das Münchner Ensemble für zeitgenössische Musik von Anfang an identifiziert. Gegründet wurde die schlanke Instrumentalgruppe der Hochschule für Musik und Theater 2002 von Konstantia Gourzi, der aus Athen eingewanderten Komponistin und Dirigentin. Als Professorin an der Münchner Hochschule gelingt es ihr, die Lehrtätigkeit und die Ensembleleitung zusammenzufügen.



Der Oktopus ist „extrem schlau und unglaublich empfindsam“, so Sy Montgomery in ihrem Buch „Rendezvous mit einem Oktopus“. Der Name weist auf die Qualitäten des nunmehr zwanzig Jahre alten Münchner Avantgarde-Ensembles, als da sind: musikalische Wendigkeit und Leichtigkeit, Vielfalt und Reichtum der Inhalte und Erscheinungsformen zeitgenössischer Kammermusik. Konstantia Gourzi weiß genau, warum sie ihr Ensemble verbunden hat mit dem seltsamen Tier, das, so Gourzi, „eine einmalige Intelligenz im Vergleich zu den anderen Wesen der Erde“ besitzt. Denn „in jedem Saugnapf“ hat der Oktopus „ein vollständiges Gehirn“, er hat die Fähigkeit, „seine Farbe sehr flexibel der Umgebung anzupassen“. Das Ensemble habe sich in zwei Jahrzehnten „in alle musikalischen Richtungen bewegt und in verschiedenen musikalischen Formationen entwickelt“.



© NMZ, 2/2023

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