Nachhören

„Nyotaimori“ Hörspiel von Sarah Berthiaume

Nyotaimori ist ein Sinnbild für die Aufopferungsbereitschaft und Unterwerfung von Arbeitenden in unserer modernen Welt. Dabei handelt es sich um “eine extrem ausgefeilte japanische Tradition, die darin besteht, Sushi vom regungslosen Körper einer nackten Frau zu essen.

Diese generationenalte Praxis treibt das Ethos der Geisha auf die Spitze: totale Dienstfertigkeit, Zerstreuung des Kunden und Unterwerfung unter den Kunden. Natürlich bleibt Nyotaimori wegen seiner extremen Kostspieligkeit reichen Männern vorbehalten…“ Oder den Kreativen auf der Weihnachtsfeier ihrer Werbeagentur, wie Maude, freiberufliche Journalistin, bei ihrer Recherche über Berufe der Zukunft erfährt.

Im Hörspiel „Nyotaimori“ geht es aber um unsere aktuelle Arbeitswelt: Maudes Urlaub droht zu platzen, weil sie zu viele schlecht bezahlte Aufträge angenommen hat. Als ihre Freundin sie aus Wut mit einem BH an den Schreibtischstuhl fesselt, öffnet sie damit eine Art satirisch-hyperreales Wurmloch, das Maude, ihre Freundin, aber auch Arbeitende in Texas, Japan und Indien einsaugt und anderswo wieder ausspuckt. Sollte es doch einen Ausweg aus diesem lebenslangen Hamsterrad geben?



„Nyotaimori“ Hörspiel von Sarah Berthiaume
Übersetzung aus dem kanadischen Französisch von Frank Weigand
Mit Katharina Marie Schubert, Catrin Striebeck, Mirco Kreibich, Sandra Borgmann u. a.
Technische Realisation: Gerd-Ulrich Poggensee und Kathrin Bollin
Musik: Friederike Bernhardt
Regie: Cristin König
Produktion: SR/NDR 2019

© SR 2, HörspielZeit, 25.8.2024

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert