Das beeindruckende Projekt „Magnum Opus Collectio“ des Berliner Labels Undogmatisch um den Klangkünstler Mirco Magnani wird mit den Teil 2 „Albedo“ fortgesetzt und ein Teil 3 ist auch schon geplant. Die Klangwelt des „Magnum Opus Collectio“ ist sehr speziell. Sie ist düster, hat stellenweise Anklänge an Ambient Musik und ist faszinierend!

Die MAGNUM OPUS COLLECTIO SERIES ist eine Reihe von drei Bänden, die jeweils von den verschiedenen Phasen des alchemistischen Prozesses inspiriert sind, der mit der prima materia arbeitet, um den Stein der Weisen zu schaffen.
Die drei Phasen des alchemistischen Prozesses wurden in der hermetischen Tradition zur Beschreibung der persönlichen und spirituellen Verwandlung sowie als Medium in Kunst und Literatur verwendet. Diese drei Phasen wurden auch von Carl Gustav Jung als Modell für den Individuationsprozess verwendet, einen unwiederholbaren psychischen Prozess, der jedes Individuum dazu bringt, sich seinem Ich mit dem Selbst anzunähern. Mit anderen Worten: Der Individuationsprozess ist eine fortschreitende Integration und Vereinheitlichung aller Schatten und Komplexe, die die Persönlichkeit in sich selbst bilden.
Im Jung’schen Archetypenschema ist NIGREDO der Schatten; ALBEDO bezieht sich auf Anima und Animus; und RUBEDO ist der Archetyp des Selbst, das seine Vollkommenheit erreicht hat.

Im Bereich der analytischen Psychologie setzt Jung „Albedo“ mit der Offenbarung des Archetyps der Anima bei Männern und des Animus bei Frauen gleich. Nach Jung hat das Subjekt, nachdem es sich der negativen Aspekte seines eigenen Schattens bewusst geworden ist, gelernt, diese nicht nach außen zu projizieren, sondern sich konstruktiv mit ihnen auseinanderzusetzen, indem es die unbewusste Identifikation mit der undifferenzierten kollektiven Psyche verlässt und sich im Prozess der Selbstidentifikation durch Reflexion bewusst zurückzieht. Die Albedo besteht letztlich in der Destillation des Ichs aus dem Unbewussten.
An diesem Projekt war die Malerin Valentina Bardazzi als Schöpferin von drei künstlerischen Konzepten beteiligt. Die Arbeiten werden in digitaler Form auf Bandcamp unter dem Merchandise-Bereich von Undogmatisch zum Verkauf angeboten. Jedes Exemplar ist auf speziellem Mattpapier gedruckt und wird von der Künstlerin handgestempelt und signiert.
Alle Künstler, die an diesem Projekt mitgewirkt haben, kommen aus Italien, Mexiko, Schweden, China, Japan, Griechenland, Zypern, Malta und Polen, sind aber überwiegend in Berlin ansässig und bewegen sich irgendwie um oder in der Nähe von Undogmatisch. Alle Tracks sind bisher unveröffentlicht.
Wie ich es schon eingangs beschrieben habe, ist diese Musik düster, etwas schwermütig, Anleihen aus Industrial Musik und elektronische Musik tauchen auf. Die Musiker und Musikerinnen um Mirco Magnani, die wesentlichen auch beim ersten Teil mitgemacht haben, schaffen eine Melange aus verschiedenen Stilen, die gerade durch Ihre Bandbreite, eine wesentliche Qualität dieses Projektes ausmachen. Somit heben sie sich deutlich aus dem momentanen Einheitsbrei, neu versuchter Musik heraus, wo einen nur noch die Del-Taste rettet. Ich bin jedenfalls sehr auf den 3. Teil gespannt.