„Rhythmus ist Leben“ Ein lange Nacht über das Schlagzeug

Leben ohne Rhythmus ist nicht vorstellbar. Das fängt mit dem Herzschlag an. Mit seinem Einsetzen beginnt das Leben, mit seinem Verstummen endet es. Der Herz- oder Pulsschlag markiert auch die Urform des Rhythmus als musikalische Dimension.

Von Egbert Hiller

Vom Herzschlag zum Schlagzeug – dieser Sprung liegt nicht allzu fern, denn rhythmisierte Schläge sind untrennbar mit der Entstehung des Lebens verbunden. Herz- und Pulsschlag markieren den Urrhythmus allen tierischen und menschlichen Lebens. Auch Pflanzen sind in ihrem Wachstum, ihrer Existenz, bestimmten Zyklen und Rhythmen unterworfen. Und sie sind keineswegs lautlos. Allein schon ihre Bewegungen im Wind, ihr Knarren, ihre Klopf- und Reibegeräusche waren, neben dem Gesang der Vögel, eine zentrale Inspirationsquelle für das Musizieren. Diese perkussiven Klänge wurden imitiert, weiterentwickelt, künstlerisch überformt. Das Schlagzeug war geboren. Der Schlagzeuger Mani Neumeier der Band Guru Guru beschreibt es so:

„Alles ist ja Rhythmus, ja, der Puls und der Herzschlag und Wassertropfen und wenn man läuft oder wenn man atmet. Ich finde, wenn Trommeln und Singen zusammenkommt, dann ist das schon das Meiste von der Musik eigentlich. Die Afrikaner machen‘s vor, ja, die haben manchmal noch nicht mal Trommeln, klatschen in die Hände, die Pygmäen singen dazu, wunderbare Musik, einfacher und schneller und tiefer geht‘s eigentlich gar nicht.“

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Manuskript PDF

© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 5.1.2019

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