Der Blues eines Wüstenvolks: „Aboogi“ heißt das neue Album der algerischen Tuaregmodernisten Imarhan. Es trägt den Sahara-Blues in die ganze Welt. Von Marc Peschke.
Trommeln, akustische Saiteninstrumente, E-Gitarren, Bass und Stimmen: Mehr braucht es nicht für die repetitive Musik der algerischen Rockband Imarhan. Zart, poetisch, schrundig und scharfkantig klingt ihr Sound – wechselnd zwischen den Polen westlicher Rockmusik und den traditionellen Klängen der Tuareg.
Mastermind Iyad Moussa Ben Abderahmane, der sich Sadam nennt, hat dieses Wechselverhältnis in einem Interview einmal so beschrieben: „Wir lieben und respektieren die Musik der älteren Tuareg. Aber wir sind anders. Viele von ihnen halten nur an ihren Traditionen fest und würden die Wüste am liebsten nie verlassen. Wir wollen mit der Welt in Kontakt treten, sie bereisen und unsere Geschichte erzählen.“
© TAZ, Kultur, 4.2.2022