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„Stimme aus der Tiefe“ Musikalisches Porträt zum 80. Geburtstag des deutschen Bassisten Eberhard Weber

Der deutsche Bassist Eberhard Weber gehört zu den über einen langen Zeitraum bekanntesten Jazzmusikern Europas. Er spielte in der gefeierten Band des norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek, aber auch mit anderen internationalen Stars des Jazz, wie Gary Burton und Ralph Towner.

Mit Roland Spiegel

Mit Interview-Auszügen sowie mit Musik aus vier Jahrzehnten

Weber wurde in den 1970er Jahren bekannt. Zum einen spielte er in einem Trio mit dem Pianisten Wolfgang Dauner und dem Schlagzeuger Fred Braceful eine Musik, die viel auf kammermusikalische Kommunikation zwischen den drei Instrumenten setzte. Und zum anderen gründete er in den frühen Siebzigern zusammen mit dem Saxophonisten Charlie Mariano und dem Keyboarder Rainer Brüninghaus die Band „Colours“, mit der er den Jazz in eine introvertierte, lyrische Richtung führte, die einen offenen Horizont zur Weltmusik und zu einer elegischen Variante des Rock hatte. Bei Colours und in späteren Jahren spielte Weber stets einen elektrisch verstärkten Kontrabass, der keinen Klangkörper mehr hatte, sondern nur noch den langen Hals und der sich durch einen helleren, durchsetzungskräftigeren Ton von einem klassischen, akustischen Kontrabass abhob.
Mit diesem Instrument konnte man Eberhard Weber, den Mann, der die tiefen Saiten besonders zum Singen brachte, bis 2007 international erleben. In den 1980er und 1990er Jahren war er auch häufig mit dem „United Jazz & Rock Ensemble“ mit Kollegen wie Volker Kriegel und Albert Mangelsdorff unterwegs. Im April 2007 erlitt der Musiker auf einer Tournee einen Schlaganfall. Seitdem kann Weber sein Instrument nicht mehr spielen. In einigen der vielen Interview-Auszüge in dieser Sendung – aus einem langen Gespräch, das Weber 2012 mit BR-Redakteur Roland Spiegel führte – spricht der Musiker freimütig über die Folgen dieses einschneidenden Ereignisses und dürfte viele Zuhörer mit der Antwort auf die Frage überraschen, ob er das Musikmachen vermisst. Musik aus vier Jahrzehnten rundet diese Porträt-Sendung zu Eberhard Webers 80. Geburtstag an diesem 22. Januar. © Roland Spiegel

© BR Klassik, Jazz aus Nürnberg: Special, 22.1.2020

Playlist:

Eberhard Weber: „Liezen“ (Eberhard Weber)
CD „Résumé“, ECM-Records 2051 (LC 02516)

Colours: „Touch“ (Eberhard Weber)
CD „Yellow fields“, ECM-Records 2133 (LC 02516)

Dauner Trio: „Dämmerung“ (Wolfgang Dauner)
CD „Dream Talk“, Lippmann & Rau CD LR710627 (LC 01998)

Gary Burton Quintet: „The colours of Chloe“ (Eberhard Weber)
CD „Ring“, ECM-Records 1051 (LC 02516)

Garbarek/Weber: „Her wild ways“ (Jan Garbarek)
CD „Selected Recordings“, ECM-Records 014202-2 (LC 02516)

Eberhard Weber: „Air“ (Eberhard Weber)
CD „Stages of a long Journey“, ECM-Records 1920 (LC 02516)

Eberhard Weber: „Grenoble“ (Eberhard Weber)
CD „Résumé“, ECM-Records 2051 (LC 02516)

 

 

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