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Studio Neue Musik: Body Percussion

Unser Körper bietet ein umfangreiches Schlagwerk: die Body Percussion. Mit Händen, Füßen, Fingern und Mund können wir komplexe Rhythmen und vielfarbige Polyphonien hervorbringen – ganz ohne aufwändige Instrumententransporte. Von Leonie Reinecke.

Das Phänomen begegnet uns schon in der Natur: Wenn Gorillas oder Schimpansen Brust-Schlagen als Drohgebärde einsetzen. Auch das Zirpen der Grillen, wenn sie ihre Hinterfüße aneinander reiben, zählt dazu. Ebenso findet sich Body Percussion in den unterschiedlichsten Musikkulturen, etwa beim Schuhplattler oder Flamenco.
Auch die Neue Musik hat diese Praxis für sich entdeckt: ob als „Entdisziplinierung“ des fügsamen Musikerkörpers in Vinko Globokars „?Corporel“, als Klatsch-Exzess in Steve Reichs „Clapping Music“ oder als Fingerperformance auf einem Publikumskopf in Yiran Zhaos „SHH“. Mitunter kippen die Darbietungen ins Ausschweifend-Szenische. Andere Stücke lassen die Perkussion überhaupt nicht sichtbar werden, denn sie findet im Körper statt: etwa in Cathy van Ecks Double Beat für eine schwangere Frau. Ein Streifzug durch die Ideenwelt von Komponistinnen und Komponisten, die den Körper als Instrument entdeckt haben.



Mit Ausschnitten aus:
Cathy van Eck: Double Beat
Vinko Globokar: ?Corporel
Robin Hoffmann: AN-SPRACHE
Hermeto Pascoal: Mistérios do Corpo
Steve Reich: Clapping Music
François Sarhan: Homework 2
Kristine Tjøgersen: Mistérios do Corpo
Yiran Zhao: SHH II

© WDR 3, Studio Neue Musik, 10.10.2021

2 Gedanken zu „Studio Neue Musik: Body Percussion

  • Woooow! Es ist großartig…Danke für den Post. Sehr repräsentative Zusammenstellung von Klang-, Musik und Performance-Künstler*Innen…Klangvolle Körperkunst… mit allen Sinnen spür- & fühlbar…

    Antwort
  • portfuzzle

    Dem kann ich nur zustimmen!

    Antwort

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