Musiktipps

Wege aus der Klavierkrise unter anderem mit Hershkovits, Iverson und Iyer

Das Jazzklavier? Ein historisch bedeutender Umschlagplatz der Innovation und des Individualismus. Von Ljubiša Tošić.

Irgendwie ein interessanter Beitrag mit einigen gar nicht so abwegigen Gedanken, zumindest was die genannten Pianisten betrifft. Aber, wie schon in einem Kommentar angemerkt, der Fokus liegt auch auf ECM, von denen, wie ich finde, aber nichts Spannendes mehr kommt. Auch wurden viele aktuell wichtige Pianisten:innen nicht erwähnt. Schade. Oder, was meint ihr? @radiohoerer

Keith Jarrett muss einen düsteren Tag erwischt haben, als er sagte: „Das Klavier ist ein romantisches Instrument, und eines meiner Probleme besteht darin, dass ich das Klavier nicht mag.“ Übler Tag, weil: Wie kaum ein anderer hat der Romantiker unter den Jazzmusikern das Klavier ab den 1970ern geprägt. Durch sein besessenes Sich-Hineingraben in Tunes definierte er das Instrument als Altar der Ekstase und sich als Medium, durch das hindurch Musik aus einer geheimnisvollen Sphäre in die Tasten floss.

Die historische Mauer der maßstabsetzenden Stilideen, die Jarrett individuell durchstieß, war gewaltig: Bud Powell, Art Tatum, Oscar Peterson, Cecil Taylor, Thelonious Monk, Bill Evan und der mittlerweile 89-jährige Abdulah Ibrahim verengten quasi das Spielfeld für individualistische Nachfolger. Ob im Mainstream, Bebop oder durch freies Spiel.



© Der Standard, Kultur, Musik, 9.2.2024

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