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Zum 75. Geburtstag von Fred Frith

Schon in den frühen 70er Jahren hat Fred Frith als Gitarrist und Violinist der legendären Art-Rock Band Henry Cow unterschiedlichstes Musik-Material miteinander verbunden. Von Goetz Steeger.

Fred Frith sucht mittlerweile seit über 50 Jahren nach der musikalischen Essenz, dem Eigentlichen hinter dem Klang und dem Experiment. Was auf seiner Suche im Laufe der Zeit so entstanden ist, gehört zur spannendsten Musik der letzten Jahrzehnte, gerade weil sich oft nicht sagen läßt, ob es sich nun um Neue Musik, Jazz, Rock oder etwas ganz anderes handelt, für das es noch keinen Namen gibt.

Art-Rock Band Henry Cow

Die Reise begann im britischen Cambridge, als Gitarrist und Violinist der legendären Art-Rock Band Henry Cow – ein Kollektiv von Gleichgesinnten, die in den frühen 1970er-Jahren das Experiment suchten. Mit ihrer Melange aus Rock, Free-Jazz, Music Concrète und aller denkbaren Formen Neuer Musik schrieb die Band Geschichte. Geld ließ sich damit zwar nicht verdienen, aber mit RIO (Rock In Opposition) gründeten sie ein weltweites Netzwerk mit Musiker*Innen und Bands, die ähnliche Ideen hatten. Diese und weitere Vernetzungen führten Frith etwas später nach New York, die vielen Kollaborationen und Konstellationen an denen er dort beteiligt war, machten ihn zu einem der gefragtesten Musiker nicht nur in der Jazz und Rock Avantgarde, auch in der Neuen Musik wurde man auf ihn aufmerksam. Seine konsequente Verweigerung der Grenzen zwischen Hoch und -Subkultur, zwischen Jazz, Rock und Neuer Musik, prägten das Selbstverständnis einer neuen Musiker*Innen-Generation

Innovator zeitgenössischer Musik

Viele Jahre unterrichtete er am Mills College in Kalifornien, seit er 2018 in den Ruhestand ging, ist er dort emeritierter Professor. Mit seinen Stücken für die ungewöhnlichsten Konstellationen wie ein 100köpfiges Orchester mit großem Gebäude und mobilem Publikum, Solo-Stücken für Bratsche oder kammermusikalische Kompositionen wurde Frith einer der wichtigsten Innovatoren zeitgenössischer Musik. Einen kleinen Einblick in seinen unerschöpflichen Klang-Kosmos gibt es in dieser Neue Musik-Ausgabe.



© NDRKultur, Neue Musik, 20.2.2024

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