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„Ich weiß, sagte Proust,Sie wollen mir nicht glauben, dass ich im Sterben liege“ Hörspiel von Wilhelm Genazino

Genazino „rekonstruiert“ das Einschlafritual Prousts. Ganz konzentriert auf den Dialog zwischen dem Dichter und seiner Haushälterin Céleste beschwört er das tragikomische Szenario zwischen einem in Widersprüchen gefangenen Hypochonder und einer lebensklugen Pragmatikerin.

Die einzig wirkliche Welt sei die Welt der Kunst – so formulierte Marcel Proust einmal sein künstlerisches Credo. Er handelte auch
danach: 35jährig zog er sich nahezu gänzlich aus dem Leben zurück und widmete sich ausschließlich dem Schreiben. Umsorgende
Gefährtin in dieser Zeit der Einsiedelei wurde Céleste Albaret, seine Haushälterin. Genazino ‚rekonstruiert‘ – angeregt von diversen autobiographischen Quellen – das Einschlafritual Prousts. Ganz konzentriert auf den Dialog zwischen Proust und Céleste beschwört er das tragikomische Szenario zwischen einem in Widersprüchen gefangenen Hypochonder und einer lebensklugen Pragmatikerin. In Céleste und Proust stoßen dabei zwei unterschiedliche Lebenseinstellungen aufeinander – die der sich unentwegt selbst parodierenden Lebensverachtung
und die der offenen Lebensbejahung. Am 18.11.2022 jährt sich Marcel Prousts Todestag zum 100. Mal.



„Ich weiß, sagte Proust,Sie wollen mir nicht glauben, dass ich im Sterben liege“ Hörspiel von Wilhelm Genazino

Musik: Peter Zwetkoff
Regie: Angeli Backhausen
Ton: Werner Klein, Ulrich Speicher U. Gisela Jahr
Prod.: Sr 1989
Länge: 40´58

© SR 2, Hörspielzeit, 9.10.2022

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