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„30 Jahre Tocotronic“. Dirk von Lowtzow: „Wir sind ineinandergefallen“

Vor 30 Jahren kamen Tocotronic, um sich zu beschweren. Am Sonntag gastiert die deutsche Band im Wiener Konzerthaus. Sänger Dirk von Lowtzow im Gespräch mit Karl Fluch.

Begonnen haben Tocotronic vor 30 Jahren als eine Art rockende Altkleidersammlung. Sie gelten als Mitbegründer der Hamburger Schule, eine Zuschreibung aus den 1990ern für Hamburger Bands mit geistvollen Texten. Die Gruppe zählt zu den bedeutendsten deutschen Bands, die charakteristischen Achselzwicker-T-Shirts der frühen Tage sind Hemd und Sakko gewichen.

STANDARD: Ihr aktuelles Album heißt „Nie wieder Krieg“, leider hört die Welt nicht auf Sie.

von Lowtzow: Wahrscheinlich ist unser Einfluss auf die Weltpolitik begrenzter, als wir gedacht haben. Doch schon als das Album geschrieben wurde, bedurfte es keiner großen diagnostischen Kunst, um die Symptome zu erkennen. Bei der Ukraine hat dieser kriegsähnliche Zustand ja 2014 begonnen, und wir haben alle nur unsere Augen verschlossen. Damit wurden wir ein Teil des Problems.




© Der Standard, Kultur, 9.11.2023

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