artechock Filmtipp: Wim Wenders – Perfect Days
Und täglich grüßt die Klobürste… Lost in Lou Reed: Wim Wenders feiert die Wonnen der Gewöhnlichkeit. Ein Kloputzer. Sein Leben steht im Zentrum dieses Films, der mehr als alles andere eine – vielleicht zenbuddhistische, jedenfalls populärphilosophisch grundierte – Lektion in Lebenshilfe ist.
Wim Wenders‘ neuer Film zeigt über weite Strecken den Alltag von Hirayama, gespielt vom japanischen Star Koji Yakusho, der für diesen Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für den »Besten Hauptdarsteller« ausgezeichnet wurde. Hirayama ist ein Mann mittleren Alters, der für die Reinigung von öffentlichen Toiletten im zentralen Tokioter Stadtteil Shibuya zuständig ist, der tagtäglich in seinem Van von Latrine zu Latrine fährt, manchmal in Begleitung seines Assistenten, während er die Musik hört, die er sein ganzes Leben schon mag, nämlich Lou Reed, The Kinks, Patti Smith und andere, die auch Regisseur Wim Wenders vermutlich schon sein ganzes Leben mag. In den Pausen macht er Photos von den Bäumen. Jeden Tag wiederholt sich das alles.
© artechock, Alle Texte 12/2032
Sehr schöner Film, hat mich berührt. Die Wärme und das Herz des Films begleiten mich gerade durch die kalte und triste Jahreszeit. Was ich so gelesen habe, hat Wenders den Film als Hommage an Ozu gemacht. Trotzdem schön. 🙂
Das klingt toll. Wenn er hier in das Kino kommt, werde ich hingehen.