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„Uraufführungen vom allerletzten Slowind Festival“ Das Klangforum Wien spielt neue Werke von Nina Zenk und Vinko Globokar.

Beim Slowind Festival in Ljubljana spielte das Klangforum Wien im November 2018 zwei Uraufführungen: „Gouache“ von Nina Zenk und „Bouquet de paramètres sauvages“ von Vinko Globokar.

Mit Rainer Elstner

Zwei slowenische Komponierende, zwei unterschiedliche Zugänge: Nina Zenk ist bis dato bei der Konzeption eines neuen Werks immer von einer bestimmten Farbauswahl ausgegangen – die gewählten Farbtöne bestimmten die Muster und Strukturen des Stücks. Bei „Gouache“ – benannt nach einer Maltechnik – versuchte sie sich von der entgegengesetzten Richtung her anzunähern: „Zunächst werden die rhythmischen und melodischen Muster und Strukturen festgelegt; mein Hauptaugenmerk gilt den unterschiedlichen Farben, die ebenfalls die Atmosphäre und Stimmung, ja die Struktur des Stücks beeinflussen.“

Globokar vereint in seinem Stück einen „Strauß wilder Parameter“: „Ich hoffe, dass in diesem Strauß jeder Zuhörer seine wilde Blume findet“. Gewidmet ist das Werk dem Festival Slowind, dem von Seiten des slowenischen Kulturministeriums die Subventionen gestrichen worden sind. „Es ist kein Zufall, wenn der slowenische Kulturminister, seit sich die Welt in die musikalische Banalität und Vergnügung stürzt, das Land erneuert, indem er die Subventionen für Bewegungen streicht, die zum Nachdenken anregen“, so Globokar.

Die Veranstalter haben angekündigt, das Festival nicht weiterführen zu können. Die 20. Ausgabe war damit die letzte dieses wichtigen Festivals.

© Ö1, Zeit-Ton, 22.1.2019

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