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„Stürmisch, elegant“ Die swingende und groovende Botschaft des Saxofonisten James Carter

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Von Hans-Jürgen Schaal

Auf den Straßen von Detroit herrscht ein rauer Ton. James Carter wollte daher von frühauf beweisen, dass er auch am Saxofon ein ganz harter Kerl ist. Sein Spiel klang von Anfang an wild und aufpeitschend, er gab den stürmischen Rebellen, aber mit unnahbarer Eleganz. 1993 zählte man ihn zu den „tough young tenors“, manche sprachen vom „mad man“, dem „dirty guy“ aus Detroit. Bald meldete Carter Ansprüche auf den Thron der Jazzsaxofonisten an und gebärdete sich bei den Dreharbeiten zum Jazzfilm „Kansas City“ als schwieriger Hitzkopf. Über die Jahre hinweg hat er sein Feuerwerk der Expressivität zur Perfektion geführt. Die Energie seines Spiels vergleicht er mit der E-Gitarre von Jimi Hendrix. In jedes Solo wirft James Carter ohne falsche Bescheidenheit seine ganze Intelligenz und sein ganzes, nahezu unerreichtes technisches Können.

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© SWR 2, Jazztime, 23.3.2016

James Carter:
JC On The Set/CD: JC On The Set

James Carter Quartet

Billy Strayhorn:
Chelsea Bridge/CD: Alone Together

Tough Young Tenors

James Carter:
Atitled Valse/CD: Conversin‘ With The Elders

James Carter Quartet

Basie/Rushing:
Blues In The Dark/CD: Kansas City – Original Motion Picture Soundtrack

James Carter/Joshua Redman

James Carter:
Deep Throat Blues/CD: The Real Quietstorm

James Carter Quartet

James Carter:
Frisco Follies/CD: In A Certain Fashion

James Carter

Django Reinhardt:
Manoir De Me Rêves/CD: Chasin‘ The Gypsy

James Carter Trio

Jack McDuff:
Walking The Dog/CD: At The Crossroads

James Carter Organ Trio