Musiktipps

«Amelia» Das neue Album von Pop-Star Laurie Anderson ist keine leichte Kost…

… weder musikalisch noch inhaltlich. Es ist einer Pilotin und ihrem Flug in den Tod gewidmet. Amelia Earhart versuchte 1937, als erste Pilotin die Welt zu umrunden. An ihrem Ziel kam sie nie an. Von Hanspeter Künzler (NZZ).

Sie fand es schlecht, die Aufführung und ihr Stück. Unglaublich peinlich sei es ihr gar gewesen, erinnert sich Laurie Anderson und schneidet eine Grimasse: «Die Leute haben geklatscht, wie man das halt so macht. Aber ich wäre am liebsten im Boden versunken. Eine sinfonische Komposition war ein Novum für mich. Ich hatte keine Ahnung, wie man so was macht. Nie wieder, sagte ich mir.»



Die Rede ist von der Orchesterpremiere von «Amelia» im Jahr 2000 unter der Leitung von Dennis Russell Davies. Der amerikanische Dirigent teilt das Urteil der Musikerin offenbar nicht gänzlich. Ein paar Jahre später schlug er ihr vor, das Werk neu anzugehen, diesmal nur mit Streichern. «Ich willigte nochmals ein. Ich hatte ‹Amelia› tatsächlich auf der Geige komponiert. Und in dieser Form gefiel es mir besser.»



© NZZ, Feuilleton, 6.9.2024

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