Musiktipps

Das Musikfest Berlin 2024 eröffnete mit mehreren Amerikas „Alles brodelt, alles steht infrage“

Von Berthold Seliger (nd). Amerika? »I’m so tired of you America«, singt Rufus Wainwright in seinem Song »Going To A Town« und erklärt in einem Hintergrundbericht zum dazu entstandenen Video, er finde, dass Amerika »schön, aber dornig« sei. In der Trump-Ära bekam dieser bereits 2007 entstandene und 2011 auch von George Michael gecoverte Song eine zusätzlich bittere Note.

Amerika ist das Motto, mit dem das Musikfest Berlin unter Intendant Winrich Hopp für eine Erweiterung des Kanons der Musik des 20. Jahrhunderts plädiert: Nämlich dafür, verstärkt Werke der Amerikas zu präsentieren, also von Komponist*innen wie John Adams, Heitor Villa-Lobos, Alberto Ginastera, Ruth Crawford-Seeger und vor allem von Charles Ives, der nicht nur einige der radikalsten Musiken der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts komponiert hat, sondern sich auch als Förderer, ja geradezu als Mäzen der panamerikanischen Moderne verdient gemacht hat.

Doch es geht beim Musikfest 2024 nicht nur darum, das Publikum auf amerikanische Musik aufmerksam zu machen. Es wurden auch explizit amerikanische Orchester eingeladen: nicht nur solche aus Nord-, sondern auch aus Südamerika, und nicht nur solche wie die renommierten »großen Fünf« der USA, sondern auch die Kansas City Symphony. Vielfalt ist Programm!



Das Konzert zum nachhören folgt hier auf diesem Blog!


© nd-aktuell, Feuilleton, 27.8.2027

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