Musiktipps

Das Wiedererstarken des afroamerikanischen Jazz „Die Botschafter des Kollektivs“

von Stefan Hentz

Jazzmusiker wie der Saxofonist Kamasi Washington und der Trompeter Ambrose Akinmusire graben in tiefen Schichten afroamerikanischer Musiktradition. Dabei kultivieren sie ihre Identität im Kollektiv.

Los Angeles im Dezember 2011: Zehn junge afroamerikanische Musiker gehen in Studio-Klausur. Sie sind befreundet, kommen aus den prekären Stadtteilen um South Central und arbeiten seit Jahren in wechselnden Konstellationen zusammen. Hip-Hop, Funk und Fusion sind die Felder, auf denen sie hervorgetreten sind.

In ihrer Freizeit allerdings spielen sie Jazz in den Klubs der Stadt. Um ihren eigenen Unternehmungen mehr Schlagkraft zu verleihen, haben sie ihren Freundeskreis zum Kollektiv formiert – es heisst West Coast Get Down. In den Kingsize Soundlabs in Silver Lake sollte dieses nun so viel Musik aufnehmen wie möglich.

Neue Klänge aus Los Angeles

In diesem einen Monat spielt West Coast Get Down 190 Songs ein – das Material hat bisher für acht CD-Veröffentlichungen gereicht. Eine davon ist die Dreier-CD «The Epic» des Tenorsaxofonisten Kamasi Washington, die im vergangenen Jahr die internationale Szene überraschte und Los Angeles quasi zurück auf die Landkarte des Jazz gebracht hat.

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© NZZFeuilletonMusik, Stefan Hentz, 12.2.2016