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Der Mensch erscheint im Holozän – und verschwindet auch gleich wieder?

Der Anthropologe und Geologe Christoph Antweiler im Gespräch mit Florian Felix Weyh . „Beton wird ein ganz normaler Gesteinstyp der Geologie der Zukunft sein“, sagt Christoph Antweiler. Mit Neugier und der notwendigen wissenschaftlichen Skepsis beleuchtet der Wissenschaftler die ungeologische Zeitspanne des Menschen.

Seit einigen Jahren macht das Wort die Runde: das „Anthropozän“. Es bezeichnet jenes geologische Zeitalter, in dem wir Menschen der Erde unsere Spuren eintätowieren. Ist das Anthropozän bloß ein zu kurz gedachtes, theoretisches Konstrukt, oder ist es eine einschneidende Realität, in der der Mensch alles überwölbt? Die Knochen aller vom Menschen verzehrten Hühner könnten jedenfalls jetzt, so Antweiler, schon als Leitfossilien gelten.



Christoph Antweiler, geboren 1956, Ethnologe, Anthropologe und Geologe, ist Professor für Südostasienwissenschaft am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn. Seine Forschungen reichen von Kognition über Stadtkultur, Ethnizität bis zu Popularisierung von Wissenschaft. Seine Hauptforschungsregion ist Indonesien. Zuletzt erschien von ihm „Anthropologie im Anthropozän. Theoriebausteine für das 21. Jahrhundert“.

© Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 8.1.2023

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