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Deutsche Jazzunion: „Jazz & Improvisierte Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erhalten“ – Kampagne zur Rundfunk-Reform des ÖRR

„Um es kurz zu sagen: Aus meiner Sicht ist die ARD, sollte es so weitergehen, dabei, sich perspektivisch kulturell überflüssig zu machen.“ Gebhard Ullmann.



Was aktuell passiert

Im Herbst 2023 hat die ARD ihre Pläne zur Rundfunkreform vorgestellt.

Seitdem ist klar, dass die Abendprogramme der Kulturstrecken zusammengelegt werden sollen. Doch was das genau heißt, wird erst nach und nach deutlich:

  • Ab September 2024 soll unter der Woche an zwei Abenden in allen Kultursendern bundesweit das gleiche Jazzprogramm zu hören sein und an zwei weiteren Abenden werden mindestens zwei Sender kooperieren, so z.B. der rbb und der NDR, die regionale Themen behandeln. Das bedeutet für manche Sender (bspw. radio3) eine Erhöhung der gesendeten Jazzprogramm-Stunden, für andere wiederum, wie bspw. NDR Kultur oder WDR 3 bedeutet dies eine massive Reduzierung. Es gibt also ökonomische Synergien, aber weniger Vielfalt der Inhalte insgesamt im Bundesgebiet.
  • Da wo bisher also die Sendeanstalten an mehreren Abenden die Woche ihre eigenen Jazzprogramme gesendet haben, wird diese Vielfalt der Inhalte massiv reduziert.
  • Das bedeutet vermutlich künftig auch weniger Produktionen und Mitschnitte, weil der Ausspielbedarf nicht mehr da ist. In der Folge also weniger Sichtbarkeit und weniger Vielfalt.

Zusätzlich nehmen teilweise auch die regionalen Sendeanstalten an sich starke Programmreformen vor, so z.B. der rbb, der hr oder auch der br. In der Kombination mit der ARD-weiten Programmreform ist das stellenweise besonders fatal:

  • Beispiel rbbkultur / jetzt radio 3: Hier wurde vor drei Jahren die Jazzredaktion weggekürzt. Das bedeutet einerseits, dass die Sender teilweise nicht die Ressourcen haben, die geforderten Sendungen zu produzieren, um sie in den ARD-Verbund einzuspeisen. Andererseits bedeutet es, dass bei den einzelnen Sendern die Fachexpertisen verloren gehen, um das, was regional passiert, adäquat abbilden zu können.
  • Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass in den einzelnen Anstalten mit den Redakteur*innen Produktionsressourcen abgebaut werden (Verfügbarkeit von Tonmeistern, Ü-Wagen etc.) und damit die Möglichkeiten der Abbildung verloren gehen.
  • Das wiederum bedeutet, dass es seitens einiger Sender (die Ressourcen sind derzeit sehr unterschiedlich) nicht proaktiv in den Verbund eingespeist und Impulse gesetzt werden können. Im Effekt heißt das beispielsweise, dass Jazz in Berlin durch BR, WDR oder SWR abgebildet wird oder eben nicht mehr.


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