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Die Verwirrungen des Zöglings Törleß 1 + 2

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Nach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil – Director’s Cut –

Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österreichisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. In einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung. Sie bringt seinen künstlerischen wie intellektuellen Charakter zum Erwachen. Der Zögling Basini bestiehlt seine Mitschüler. Er wird von Törleß‘ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt und muss ihnen fortan zu Willen sein. Törleß beobachtet zuerst die Experimente, erliegt dann ihrer Faszination. Als die ganze Klasse gleich einem wildgewordenen Mob Basini quält, kommt es jedoch zur Anhörung durch die Schulleitung.

Musils Romandebüt von 1906 ist, neben einer Adoleszenzgeschichte, die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen sexueller Grenzerfahrungen bei jungen Männern. Anlässlich der Ursendung notierte der Kritiker Christan Hörburger in der ‚Funkkorrespondenz‘: „Hier sind Stimmen zu hören, die noch einmal die versinkende k. u. k. Monarchie bar jeder Romantik ausleuchten.“ Martin Maurach schreibt in der FAZ: „Prügelnde Jugendliche, Amokläufe und sexueller Missbrauch an Schulen: Robert Musils ‚Törleß‘ könnte durchaus auch heute handeln … So kann Musil klingen in einer Zeit, die den täglich erlebten Verlust aller Sicherheiten allzu gerne wieder verdrängt.“

 

Robert Musil, geboren 1880 in Klagenfurt, emigrierte 1938 in die Schweiz, wo er 1942 verarmt und nahezu vergessen starb. Sein Fragment gebliebener Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« zählt zu den Hauptwerken der modernen Weltliteratur.

Mit: Stefan Konarske, Michael Rotschopf, Florian Teichtmeister, Petra Morzé u. a.
Hörspielbearbeitung: Manfred Hess
Musik: Michael Riessler
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR/ORF 2014)

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