Musiktipps

Die wiederentdeckte Komponistin Maria Herz „Es gibt eine Gerechtigkeit in der Musik“

Von Elmar Krekeler. Maria Herz war eine der wenigen Komponistinnen, die sich in den Zwanzigern halbwegs durchgesetzt hatten. Und das als Jüdin und alleinerziehende Mutter von vier Kindern. 1935 hörte sie auf zu komponieren. Jetzt werden ihre Werke wiederentdeckt. Die abenteuerliche Geschichte einer großen Musik.

Ein nicht ganz geringer Teil der Kompositionen aus den wahrscheinlich aufregendsten gut zwei Jahrzehnten der Musikgeschichte wurde in Kassibern überliefert, überdauerte in Gärten vergraben die Zeit und die Diktaturen in Kisten. Die Musik, um die es jetzt gehen soll, lag in einem New Yorker Keller. Sorgsam in Ordner verpackt. Fast vollständig vergessen. Die Musik der Maria Herz.

Große Musik, die – wie einen ziemlich großen Teil der Kompositionen jener aufregenden beiden Jahrzehnte, jener der Zwischenkriegszeit, als die Musikgeschichte gerade in Deutschland geradezu in einem Feuerwerk der Entwicklungen und Stile zu explodieren schien – fast ein Dreivierteljahrhundert niemand mehr wahrgenommen, gespielt, gehört hatte. Und das kam im Fall von Maria Herz so.




© Die Welt, Kultur. 26.6.2024



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