„Ein Klang wie Holznektar“ Der Saxofonist und Komponist Leonhard Huhn Von Niklas Wandt
Stilistisch ist Leonhard Huhn unmöglich festzulegen: Die praktischen Interessen des Saxofonisten reichen von Straight Ahead Jazz über Neue Musik und freie Improvisation bis zu Rock und Metal.
Zusammengehalten wird diese Vielfalt durch einen hochkultivierten Ton – und einen trockenen Humor. Der zeigt sich auch in seiner skurrilen Titelgebung. Aus seiner Feder stammen Stücke wie „Negative Elefanten“ oder „Holznektar“. Huhn kommt aus Berlin und studierte bis 2011 in Köln, wo er bis heute in einer Vielzahl von Projekten aktiv ist. Dazu gehören das Trio Die Fichten mit Stefan Schönegg, Kontrabass, und Dominik Mahnig, Schlagzeug, das Quartett Schmid’s Huhn, das er gemeinsam mit dem Saxofonisten Stefan Karl Schmid leitet, verschiedene frei improvisierende Kammerensembles und die Fusionband C.A.R., die sich auf Krautrock und Elektropop bezieht.
Seinem schlanken, eleganten Altsaxofonton hört man die Verwurzelung in der coolen Tradition von Lee Konitz und Paul Desmond an. Mit verschiedenen erweiterten Techniken und Präparationen öffnet Leonhard Huhn sein Spiel aber auch für das Mikrotonale und Geräuschhafte.
Seit 2013 gehört er zum Kölner IMPAKT Kollektiv, das Konzertreihen mit improvisierter Musik organisiert und ein eigenes Label betreibt.
© Deutschlandfunk, Jazzfacts, 18.11.2021