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Europe Jazz Media Charts: April 2023

Die Empfehlungen aus den europäischen Jazzredaktionen für den April und neues von u.a. Luise Volkmann, Schroothoop, Moss Freed And Union Division, Mário Costa, Monika Roscher Bigband, Lauritz Heitmann Skeidsvoll & Isach Skeidsvoll.


Matthieu Jouan, Citizenjazz.com (France)

LUISE VOLKMANN: Rites de passage (Nwog Records)

Die deutsche Saxophonistin und Komponistin Luise Volkmann veröffentlicht ihr bisher größtes Projekt. Dieses Ensemble bringt improvisierende Musiker, zeitgenössische Musiker und Techno-Remixer zusammen. An der Kreuzung von zeitgenössischer Musik – Oper mit Stimmen – und reiner Improvisation ist dieses Album eine Komposition für sich. Der frankophile Dirigent hat Aufnahmen (oft live) aus den letzten fünf Jahren zu einer Suite zusammengestellt. Mit einer sehr holzigen Farbe des Ganzen (Blockflöten, Geigen, Bratschen, Celli, Klaviere) wird die Musik von Momenten mit luftigeren Schnitten von Stimme, Flöte, Saxophon und Posaune durchsetzt. Die elektronischen Interventionen, die gesungenen und gesprochenen Texte, die Momente orchestraler Spannung geben dieser Musik eine perfekte Kohärenz. Die Nahtstellen dieses passenden Ganzen sind unsichtbar. Auch wenn die neun Tracks die notwendige Unterteilung bilden, um die verschiedenen Werke der Mischung zu enthüllen, tut ihre Anordnung der Erzählung keinen Abbruch. Sie bewegt sich von dichten und strukturierten Passagen zu ätherischen Tracks und formt eine neue Geschichte aus den verschiedenen roten Fäden, die wie Efeu kriechen. Das ist die reine Schönheit von Kreuzung und Fusion, jedes Element bringt Reichtum und diese Platte ist wie ein Diamant mit vielen Gesichtern.



Tony Dudley-Evans, LondonJazz News (UK)

MOSS FREED AND UNION DIVISION: Micromotives (Discus Records)

Dies ist ein wichtiges Album mit einer Gruppe von Improvisatoren, die von dem Gitarristen Moss Freed geleitet wird und an der britische Spitzenmusiker wie Steve Beresford, Laura Jurd, Rachel Musson und Elliot Galvin beteiligt sind. Wir hören eine Weiterentwicklung der Leitungstechnik, bei der jedes Mitglied des Ensembles die Freiheit hat, die Musik durch eine vereinbarte Reihe von Signalen in eine andere Richtung zu lenken. Ein starkes Album voller innovativer und anspruchsvoller Musik.




Nuno Catarino, Jazz.pt (Portugal)

MÁRIO COSTA: Chromosome (Clean Feed)

Chromosome besteht aus einem internationalen Superquartett: Mário Costa am Schlagzeug (und Komposition), Bernoît Delbecq am Klavier, Bruno Chevillon am Kontrabass und Cuong Vu an der Trompete. Costas Notensysteme zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Sorgfalt und rhythmische Details, aber auch durch eine große melodische Intelligenz aus; anregende Kompositionen ohne abgerundete Ecken, die Wissen und Intuition in Einklang bringen. Jeder Musiker nimmt eine wichtige Rolle in dieser Musik ein, ohne Neben- oder Hauptmusiker, ohne Vorder- und Hintergrund; sie alle geben mit Intensität auf dem gleichen Niveau.



Viktor Bensusan, Jazzdergisi.com (Turkey)

SCHROOTOOP: Macadam (Sdban Ultra)

Jazzimprovisation kann als Wiederverwendung von Melodien betrachtet werden, die von Standardsongs bis hin zu ganz neuen Kompositionen reichen. Das Junk-Jazz-Trio aus dem belgischen Gent, schrootoop (was übersetzt „Schrottplatz“ bedeutet), improvisiert nicht nur über Melodien, sondern auch über die Instrumente selbst.



Christof Thurnherr, Jazz’n’More (Switzerland)

MONIKA ROSCHER BIGBAND: Witchy Activities and the Maple Death (Zenna Records)




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