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Feature: „Der Palast der Frauen“ Die Muslimische Herrscherinnen von Bhopal

Während Indien das große Taj Mahal als Anreiz für den Tourismus hegt und pflegt, verfällt im indischen Bhopal das „kleine Taj Mahal“, ein bedeutendes architektonisches Monument aus dem 19. Jahrhundert. Und mit ihm die Erinnerung an die fortschrittlichen Musliminnen, die dort regierten.

Von Marc Thörner

Der einstmals prächtige Palast ist den indischen Offiziellen auf gleich zweifache Weise unbequem: Zum einen erinnert er an die erst 1956 Jahren beendete Muslimherrschaft über den Fürstenstaat von Bhopal. Orthodoxe Muslime wiederum würden gerne in Vergessenheit geraten lassen, dass von hier aus eine Dynastie fortschrittlicher Muslimherrscherinnen regierte.

Beim Gang durch den alten Palast leben die hoffnungsvollen 20er und 30er-Jahre wieder auf; die Stimme der letzten Regentin erinnert an den Versuch, Islam und Moderne miteinander zu vereinen, an ihr Engagement als „Gründermutter“ des neuen Muslimstaates Pakistan – und daran, wie die „rote Prinzessin“ mit ihren fortschrittlichen Konzepten scheiterte.

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„Der Palast der Frauen“ Im indischen Bhopal zerfällt die Erinnerung an fortschrittliche Muslimherrscherinnen
Von Marc Thörner

Regie: Thomas Wolfertz
Es sprachen: Henriette Thimig, Hüseyin Michael Cirpici, Daniel Wiemer, Robert Selbach und Ilse Strambowski
Ton und Technik: Alexander Dorniak und Jutta Stein
Redaktion: Karin Beindorff, Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2008

Marc Thörner wurde 1964 in Hamburg geboren. Der Journalist und Sachbuchautor hat Geschichts- und Islamwissenschaften an der Universität Hamburg studiert. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Maghreb-Länder, die Golfstaaten, der Irak, Pakistan und Afghanistan.

© Deutschlandfunk, Feature, 7.5.2020

4 Gedanken zu „Feature: „Der Palast der Frauen“ Die Muslimische Herrscherinnen von Bhopal

    • portfuzzle

      Den Mehrteiler über den Islam kenne ich gar nicht. Aber das sollte ich wohl 😉

      Antwort
      • ist mein lieblingsfeature und – wie gesagt – ich bin seit einem dutzend jahren und mehr „hardcore-fan“. seine reportagen sind so knallhart wie die von peter scholl latour: er verrät uns, wo die bundeswehr in afghanistan heimische warlords und drogenbarone beschützt – während wir noch denken, die bauen da brunnen. thörner ist allererste sahne.

        Antwort

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