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Filmdienst: Anatomie eines Knalls – Kinojahr 2023: Ein Fazit von Jörg Taszman!

Ein Rückblick auf Trends und Entwicklungen in der deutschen Kinolandschaft im Jahr 2023. Eine weibliche Puppe auf der Suche nach ihrer Identität und ein Atomwissenschaftler im Netz seiner historischen Verantwortung sind die Helden des Kinojahres 2023.

Der unerwartete Einschlag der am selben Tag gestarteten Filme „Barbie“ und „Oppenheimer“ hat den Kinos einen Aufwind beschert und die ewigen Fortsetzungen von Erfolgsfilmen auf die Plätze verwiesen. Nachholbedarf besteht derweil weiterhin im Arthouse-Bereich, wo (zu) viele gute Filme auf ein risikoscheues Publikum treffen.

Das witzige Meme „Barbenheimer“ entwickelte sich zum genialsten Marketingcoup des Jahres. Wer hätte gedacht, dass „Barbie“ von Greta Gerwig zum weltweit erfolgreichsten Film des Jahres wird? Ebenso unerwartet ist auch, dass der in vielen Ländern zeitgleich gestartete „Oppenheimer“ von Christopher Nolan kommerziell mit „Barbie“ fast mithalten konnte. Sehens- und lohnenswert sind beide US-amerikanischen Prestigeproduktionen, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Greta Gerwig schaffte es, im ersten „Real Life“-Barbie-Film seit der Erfindung der ersten Barbie-Puppe 1959, den Barbie-Mythos ernst zu nehmen und gleichzeitig liebevoll zu hinterfragen. Und Christopher Nolan, der seine Filme oft zu sehr überfrachtet, fand mit „Oppenheimer“ zu einem Gleichgewicht zwischen ambitionierter Form und nachvollziehbaren Inhalt, gedreht in mehreren Formaten, ebenso analog wie digital, in Farbe und in schwarz-weiß. © Text: Filmdienst, Jörg Taszman



© Filmdienst, 01/2024

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