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Fluxus: Nach allen Regeln der Kunst (und auch dagegen). Von Stefan Fricke.

Fluxus feiert Geburtstag – zunächst mit der Rundfunkoper „Waldfegen“ von Sven Daigger und dann mit dem Radiospiel von Stefan Fricke: „Musik mit Ei“.

Heuer wird Fluxus sechzig. Was Fluxus aber ist, weiß bis heute keiner ganz genau. So oder so ähnlich lautet eine der bekanntesten Fluxus-Definitionen aus dem Lager der Macher. Die BILD-Zeitung hingegen erkannte schon damals schnell die zentralen Kriterien des von George Maciunas (1931-1978) ins öffentliche Leben gehievten Genres. Als das weltweit erste Fluxus-Festival im September 1962 in Wiesbaden stattfand, titelte das Boulevard-Blatt: „Musik mit Ei“. Völlig zu Recht.

Fluxus nährte sich anfangs vor allem aus dem Geist der Musik, nannte sich selbst „Neueste Musik“. Und Eier? Rohe und gekochte warf der koreanische Aktionskünstler Nam June Paik (1932-2006) im intermedialen Treiben der 1960er Jahre gern an die Wand – des Klanges wegen. In dem fluxesken Radiospiel von Stefan Fricke besuchen die Protagonisten Ute (Susanne Hoss) und Georg (Bruno Winzen) einige Fluxus-Events, tauschen sich darüber aus, verhandeln die Sechziger-Szenerie und sich selbst.



Sven Daigger (*1984)
„Waldfegen
Rundfunkoper in IV Klangskulpturen, III Predigten, einem Flugzeugabsturz und einem Flugzeugaufsturz
Libretto: Jana Beckmann
Vokaloktett der Schola Heidelberg; Leitung: Ekkehard Windrich
J. Marc Reichow, Klavier
Sprecher: Horst Hildebrandt
Produktion: hr2-kultur und SWR2 2022
Redaktion: Stefan Fricke und Bernd Künzig

Kompositorische Reflexionen über einige Aspekte aus dem künstlerischen Oeuvre von Joseph Beuys (1921-1986). Vorab ein Werkstattgespräch, das Stefan Fricke und Bernd Künzig, Redakteure beim hr und SWR, mit dem in Weimar lebenden Komponisten Sven Daigger (*1984) geführt haben.

Stefan Fricke: Musik mit Ei
Ein fiktives Radiospiel über und mit Fluxus-Dokumenten
Sprecher: u.a. Susanne Hoss, Bruno Winzen, Gunter Cremer
Regie: Stefan Fricke
Produktion: Saarländischer Rundfunk 1996

© HR 2, 17.9.22

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