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„Gedanken im Ohr“ Manfred Eicher zum 80.

Wie hat er es geschafft, die kleine Plattenfirma ECM zu einem der wichtigsten Jazzlabels weltweit zu machen? Zum Beispiel dadurch, dass er so beharrlich anachronistisch ist: Manfred Eicher zum Achtzigsten. Von Wolfgang Sandner.

Lange hat man gerätselt, wie die kleine unabhängige Plattenfirma ECM aus München zu einem der wichtigsten Jazzlabel weltweit und der Gründer Manfred Eicher zum angesehensten Musikproduzenten der letzten fünfzig Jahre werden konnten. Es gibt viele Hinweise auf die Kompetenz Eichers, seine akribische Arbeitsweise, sein Gespür für die vielschichtigen Möglichkeiten, einen Klang adäquat zu konservieren, seine Loyalität gegenüber den Künstlern und seine Empathie für den ästhetischen Gegenstand, mit dem er sich beschäftigt. Etwas aber hat man dabei geflissentlich übersehen, vielleicht weil es paradox klingen mag: Manfred Eicher hat so großen Erfolg, weil er so beharrlich anachronistisch ist.



© FAZ, Kultur, 9.7.2023

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