Von Katharina Palm. Viele Erinnerungen und Emotionen hängen an dem Teddy oder auch der Barbie-Puppe. Spielzeug gibt es schon seit der Steinzeit. Immer waren damit bestimmte pädagogische Erwartungen verbunden. Auch ließ sich an Spielzeug der soziale Status ableiten.
Puppen sind ganz besondere Spielzeuge. Sie spiegeln nicht nur Menschen, sondern auch ihre jeweilige kulturhistorische Epoche und den sozialen Status der zumeist weiblichen Besitzerin wider:
In der Antike war es so, dass die Mädchen in dem Übergang vom Mädchen zur Frau ihre Puppe opfern mussten. Die Puppe abzugeben, entweder der Göttin Hera, der Göttin Aphrodite, der Göttin Arthemis − je nachdem, welches Frauenbild die Mädchen wählten, opferten sie ihre Puppe dieser Göttin und damit war die Kindheit beendet. Im Übrigen ein Thema, das auch später immer eine wichtige Rolle spielt: Wie lange darf man als Mädchen noch mit Puppen spielen und wann die Puppe preisgegeben werden musste, wenn es sich nicht mehr schickte, mit der Puppe zu spielen, dann war die Kindheit auch zu Ende.
– Insa Fooken, Professorin für Entwicklungspsychologie
Puppen als Gefährten der Kindheit
Im Mittelalter ist die Puppe dann zunehmend auch Symbol des gesellschaftlichen Ranges. Es gab bereits Massenware in Form von Ton- oder Holzpuppen für die unteren Schichten. Und dann gab es die wertvollen handgefertigten Puppen aus Porzellan für höfische Schichten. Mit diesen durften die adeligen Kinder aber nur unter Aufsicht spielen. Zu groß war die Gefahr, dass die teuren Puppen kaputtgingen.
© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 24.12.2022