Nachhören

Hörspiel: Interview mit einem Stern (1/4) Von Ernst Schnabel

Am 3. März 1951 startete Ernst Schnabel zu einem Flug um die Erde. Die Erledigungen der behördlichen Formalitäten hatten drei Monate in Anspruch genommen, er war gegen 99 Krankheiten geimpft worden, einschließlich der Pest. Und er war der erste Deutsche nach dem Krieg, dem es gelang, einen solchen Plan zu verwirklichen.

Sein Flug um die Erde war kein Wettlauf mit der Zeit, wie ihn Jules Verne beschrieben hat, sondern eher eine Zeitreise, denn die Erde hat nicht nur viele Namen, sie zerfällt auch in sehr verschiedene Regionen, die Jahrhunderte voneinander entfernt sind, obwohl man sie in wenigen Stunden mit dem Flugzeug überqueren kann.

Der Flug um die Erde führte Ernst Schnabel zunächst von Hamburg über Berlin nach München, wo der eigentliche Start am 7. März mit der Super Constellation „Golden Flies“ stattfand.
Die Stationen der Reise waren: Beirut, Kalkutta, Hongkong, Tokio, Wake Island, die US-Basis mitten im Stillen Ozean, Honolulu, San Francisco, Chicago, New York. Nach neun Tagen landete er am 16. März wieder in Hamburg.

Nicht einmal vier Wochen später waren die Originalaufnahmen geordnet und geschnitten, war das Manuskript geschrieben und das nahezu dreistündige Werk produziert. Der Rundfunk hatte einen Reporter bestellt und bekam ein Epos; eine Sendung, die an die literarische Tradition der mündlichen Überlieferung anknüpfte und die Literatur wieder zum Sprechen brachte.

Interview mit einem Stern (1/4)

Komposition: Johannes Aschenbrenner
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Mit Hardy Krüger, Heinz Klevenow, Heinz Klingenberg, Eduard Marks, Louise Dorsay, Vera Schult, Ernst Schnabel, u.a.

Produktion: NWDR 1951

© Deutschlandfunk, Hörspiel, 8.5.2018

2 Gedanken zu „Hörspiel: Interview mit einem Stern (1/4) Von Ernst Schnabel

  • Oliver Schwarz

    Hallo und danke!
    Eine der erstaunlichsten Reisen, die je ein Deutscher gemacht hat. Dabei reiste er vor allem auch im Kopf. Erstaunlich aber auch, dass dieses Hörspiel so lange verschüttet war, im Gegensatz zu Günter Eichs „Träume“, die zur selben Zeit in den gleichen Hamburger Studios entstanden.

    Antwort
    • portfuzzle

      Ich finde es auch sehr erstaunlich und unbedingt hörenswert. Dafür bleibt es auch online !

      Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert