„Im Zangengriff der Geschichte“ Der Kalte Krieg und die Musik. Von Felix Eichert

Als 1945 der gemeinsame Feind besiegt ist, bricht die Koalition zwischen den USA und der Sowjetunion auseinander. Die beiden Großmächte konkurrieren auch auf kulturellem Gebiet und in Deutschland beginnt ein Wettrüsten der Töne und Klänge.

In der DDR hat der Parteifunktionär, Komponist und Musikwissenschaftler Ernst Hermann Meyer die Musik für einige Jahre fest im Griff. Selbst gestandene Persönlichkeiten wie Paul Dessau und Hanns Eisler kommen kaum gegen ihn an. Im Westen suchen Vorkämpfer wie Herbert Eimert und Karlheinz Stockhausen nach dem Klang der Freiheit – mit staatlicher Subventionierung und Apparaten, die ursprünglich militärischen Zwecken dienten. Und der Congress for Cultural Freedom bemüht sich mit der Unterstützung des CIA, die Intellektuellen auf seine Seite zu ziehen.

Die Gegensätze zwischen den Vorstellungen von zeitgemäßer Musik könnten kaum dramatischer sein. Auch in der Bundesrepublik entsteht dabei ein geistiges Klima, in dem es Andersdenkende schwer haben. Und über allem schwebt die existenzielle Bedrohung durch die Atombombe.



„Im Zangengriff der Geschichte“ Der Kalte Krieg und die Musik.
Von Felix Eichert
Redaktion: Werner Wittersheim
Produktion: WDR 2020

© WDR 3, Musikporträt, 3.10.2022

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert