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Jazzfest Berlin 2015 (Teil I)

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Miguel Zenón Quartet – Identities Are Changeable + 

Tigran Hamasyan Trio

 

So unterschiedlich sie sind, so unterschiedlich ihre Musik sein mag – beide haben in den USA ihre Stimme gefunden, beide sind Virtuosen, beide bestechen mit vertrackten Rhythmen. Das ist im Latin Jazz ungewöhnlich, ungerade Takte hat Miguel Zenón dort mit eingeführt. Und mit seinem virtuosen, von Charlie Parker beeinflussten Altsaxofonspiel, segelt Zenón mit großer Leichtigkeit über alle rhythmischen und harmonischen Klippen.

Tigran Hamasyan legt da noch eins oben drauf: er hämmert Ostinato-Formen, sogenannte Vamps, in 35/16. Das rockt so direkt und körperlich, dass kaum noch einer spürt, wie komplex diese Musik konstruiert ist.

Miguel Zenón Quartet – Identities Are Changeable
Miguel Zenón – sax, Louis Perdomo – p, Hans Glawischnig – b, Henry Cole – dr

Aufnahme vom 6. November 2015 aus dem Haus der Berliner Festspiele

Tigran Hamasyan Trio
Tigran Hamasyan – p, Sam Minaie – b, Arthur Hnatek – dr

Aufnahme vom 7. November 2015 aus dem Haus der Berliner Festspiele