Sylvie Courvoisier hat sich selbst mal als Nomadin bezeichnet, die von der rastlosen Suche nach Neuem getrieben ist. Bei aller kompromisslosen Experimentierfreude: Die 1968 in Lausanne geborene, in New York lebende Pianistin ließ bei ihrem Konzert beim Jazzfest Berlin 2021 zahlreiche Querbezüge und Andeutungen aufblitzen. Mit Sophie Emilie Beha.
Selten klang ihre Band so jazzlastig wie hier. So schwelgte sie in elastischem Swing und zitierte schmissigen Dixieland. Dann wieder ließ sie sich von den komplizierten Melodien der Vogelstimmen inspirieren oder unternahm wilde Ausreißer aus dem traditionellen Formgefüge; ihr Flügel klirrte, surrte und schepperte. Mit ihr im Trio waren ihr langjähriger Kontrabassist Drew Gress und der Schlagzeuger Devin Grey: ein verspieltes, fantasiereiches und spritziges Zusammenspiel.
Sylvie Courvoisier, Flügel
Drew Gress, Kontrabass
Devin Grey, Schlagzeug
Aufnahme vom 7.11.2021 aus der Silent Green Kuppelhalle, Berlin
© Deutschlandfunk, Jazz Live, 13.9.2022