Kollektiv über Sex und Scham nachdenken „Verbindungen gegen die Einsamkeit“
Von Carola Ebeling (TAZ). In „Wir kommen“ schreiben 18 Autor*innen sehr offen über Sex. Es geht um die Bejahung von Begehren und Lust, aber auch um Scham und Verletzungen.
Die Versuchsanordnung für dieses Schreibexperiment ist ungewöhnlich: 18 Autor*innen mehrerer Generationen – zwischen dreißig und achtzig Jahren alt – und unterschiedlicher Herkunft tauschen sich sechs Wochen lang in einem einzigen Onlinedokument über Begehren, Sex und Alter aus, und zwar anonym. Keine*r konnte erkennen, wer was schreibt. Die Idee hatte das feministische Literaturkollektiv Liquid Center, bestehend aus den Autorinnen Julia Wolf, Verena Güntner und Elisabeth R. Hager.
15 der angefragten Kolleg*innen sagten zu. Dabei sind bekannte Namen wie Ulrike Draesner, Olga Grjasnowa oder Kim de l’Horizon, aber auch „Newcomer*innen“ wie Yade Yasemin Önder oder Simoné Goldschmidt-Lechner. Es geht um die Perspektive von Frauen, aber auch nonbinärer und nicht männlich gelesener Menschen.
© TAZ, Kultur, Buch, 6.8.2024