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„Leben für den Augenblick“ Trauer um Torsun Burkhardt von Egotronic

Torsun Burkhardt von der Band Egotronic ist tot. Seine Texte waren radikal ehrlich, feierten das Leben und kritisierten die deutschen Verhältnisse. Von Ulrich Gutmair.

Sein letztes Foto für Instagram hat sich Torsun noch selber ausgesucht. Ein junger Mann in Jeans, Bomberjacke und einer gelben Brille, die Gläser haben die Form von Herzen. Er sitzt auf der Schwelle eines Hauses, irgendwo, vielleicht in der Provinz, die Tür steht halb offen. Er fährt sich mit der Linken durchs kurze Haar und lacht jemanden an. Darunter nur ein Wort: „Adieu.“

Im Interview mit der taz, das im vergangenen Mai erschien, hatte der Egotronic-Sänger von seiner Krebserkrankung berichtet und gesagt: „Ich habe keinen Bock auf eine lange Leidensgeschichte. Ich habe ein sehr gutes Leben gehabt, das reicht dann auch irgendwann.“ Am vorletzten Tag des eben vergangenen Jahres hat es gereicht. Torsun starb friedlich im Schlaf, wie seine Frau Selina mitteilte.




© TAZ, Kultur, 1.1.2024

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