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„Lebensweg auf Tasten“ Stefan Wolpe und das Klavier

Bereits in jungen Jahren als ekstatischer Klavierspieler bestaunt, schuf Stefan Wolpe eines der vielfältigsten und pianistisch anspruchsvollsten Klavierœuvres aller Zeiten. Ein Streifzug durch Wolpes Leben und Musik mit Statements von Irmela Roelcke und Steffen Schleiermacher. Von Michael Zwenzner.

Wolpe komponierte eine Musik, die sich frei zwischen den Extremen proletarischer Robustheit und hochartifizieller Differenziertheit bewegt. So sehr man epochale Werke wie „Stehende Musik“ (1925), „Passacaglia“ (1936), „Battle Piece“ (1942/47) oder „Enactments“ (1950-53) auf den Spielplänen vermisst, so gut erschlossen ist Wolpes Klavierschaffen durch zahlreiche Einspielungen explorativ gesonnener PianistInnen, darunter Grete Sultan, David Tudor, Peter Serkin oder Marc-André Hamelin. Sie alle ließen sich hinreißen von einer Musik, die zugleich geprägt ist von den aufwühlenden Zeitläuften wie intensiven Begegnungen mit Künstlern wie Ferruccio Busoni, Kurt Schwitters, Anton Webern, Charlie Parker, John Cage oder Morton Feldman. Statements zu besonderen pianistischen Herausforderungen von Irmela Roelcke, Stefan Litwin und Steffen Schleiermacher begleiten diesen Streifzug durch Wolpes Leben und Musik.



© Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 21.11.2023

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