Musiktipps

„Mahlers Neunte“ Ohne diese Aufnahme ist man auf der einsamen Insel verloren

Von Elmar Krekeler. Mahlers Neunte ist der perfekte Weltersatz. Enthält alles, erzählt alles. Jetzt weiß man endlich, was der Komponist im Kopf hörte, als er 1909 seine letzte Sinfonie schrieb. Das Mahler Academy Orchestra hat die Neunte auf Originalinstrumenten eingespielt. Über eine Revolution.

Vielleicht muss ich ausnahmsweise mal persönlich werden am Anfang. Wenn ich irgendwann auf einer einsamen Insel strande, auf der es außer mir und der obligatorischen Palme wundersamerweise nur noch ein Abspielgerät für exakt eine Aufnahme klassischer Musik gibt, würde ich mir doch sehr wünschen, dass es sich bei diesem Werk um Mahlers Neunte handelt.





Das muss ich wahrscheinlich erklären, bevor ich zu jener Aufnahme komme, die ich dann doch lieber auf dem Eiland vorfinden würde, als meinen bisherigen Favoriten – Leonard Bernsteins Einspielung mit den New Yorker Philharmonikern aus den 60ern. Potentiell muss ja die Sinfonie, mit der man auf der berühmten einsamen Insel ausgesetzt ist, reichen für den Rest des Lebens – man weiß ja nie, wann wer vorbeikommt.





© Die Welt, Kultur, 2.7.2024

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