Als sich Christina Kubisch und Katharina Ernst 2016 kennenlernten, trafen einander zwei Seelenverwandte. Beide sind sowohl im Bereich der Musik als auch im Bereich der Bildenden Kunst tätig.
Mit Susanna Niedermayr
Es entstand „Undercurrents“, das erste Stück für Schlagzeug und elektromagnetische Klänge, komponiert von Kubisch. In den frühen 2000er Jahren entwickelte sie einen Kopfhörer mit eingebauten Induktionsspulen, die die elektromagnetischen Felder anziehen und mittels Verstärker und Lautsprecher hörbar machen. Im Auftrag des musikprotokoll haben die Künstlerinnen nun ein zweites gemeinsames Stück – „Interference“ – entwickelt, in dem weiters eine Testversion des Computerprogramms BeatSeeker zum Einsatz gelangte. Damit gab nicht das Zuspielband mit Kubischs elektromagnetischen Klängen diverser Sicherheitsschranken, sondern Ernsts Schlagzeugspiel den Rhythmus vor. Nicht die Maschine kontrollierte hier den Menschen, sondern der Mensch die Maschine.
© Ö1, Zeit-Ton, 10.10.2019