Nach hören: Mein Essen bau ich selbst an

Das Modell Solidarische Landwirtschaft

Von Jan Schilling

Die Biolandwirtschaft steckt in der Krise. Allein in Mecklenburg-Vorpommern hat die Ökolandbau-Fläche 2014 um 6.000 Hektar abgenommen, obwohl der Umsatz bei Biolebensmitteln bundesweit gestiegen ist. Auch Biokonsumenten sind anspruchsvoller geworden, haben sich an gerade gewachsene Möhren gewöhnt. Großbetriebe können die liefern, Kleinbauern aber oft nicht. Sie setzen auf alternative Vermarktungsmodelle wie die Gemüsekiste oder den Hofladen. Die erwiesen sich als wenig erfolgreich: zu hohe Auflagen, zu wenig Abnehmer.

Das Modell einer Solidarischen Landwirtschaft soll jetzt Abhilfe schaffen. Es entstand in den späten 80er-Jahren und gilt mittlerweile weltweit als Erfolgsmodell. In Deutschland gibt es rund 100 Höfe, die entsprechend wirtschaften. Meistens übernehmen von Kunden getragene Kooperativen die Verantwortung und die Finanzierung für mehrere Höfe. Sie ernten, holen die Lebensmittel ab und verteilen sie an die beteiligten Familien, die dafür einen regelmäßigen Beitrag zahlen. Ein kleiner Nebeneffekt: weniger Gemüse landet im Müll, weil auch krumme Möhren beim Kunden ankommen.

Jan Schilling geht der Frage nach, ob Solidarische Landwirtschaft eine mögliche Antwort auf die Krise der Biolandwirtschaft und die Lebensmittelverschwendung ist oder doch nur ein Nischenmodell.