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„Nicht fatalistisch sein“ Musiker Baaba Maal über Gewalt in Afrika

Der senegalesische Musiker Baaba Maal über seine Rolle als UN-Botschafter gegen Wüstenbildung, Musik für „Black Panther“ und den Weg zum Sample. Stephanie Grimm in Interview mit Baaba Maal.

taz: Baaba Maal, wir befinden uns beim FEMUA-Festival im ivorischen Abidjan. Ihren Auftritt beim Festival haben Sie mit einer emotionalen Ansage begonnen, es war ein Plädoyer für Afrika. Sie haben gefordert, die Jugend des Kontinents solle ihre Zukunft selbst gestalten, statt sich auf die gefährliche Reise nach Europa zu begeben. Werden Sie denn auch von der Jugend gehört?

Baaba Maal: Es gibt keine Alternative dazu, dass Eltern und andere Autoritäten das Gespräch mit jungen afrikanischen Leuten suchen: Wie sie ihr Leben leben wollen, wo sie ihre Zukunft sehen. Allein, damit sie nicht alles glauben, was auf der Straße geredet wird. Im Fernsehen und in den sozialen Medien sieht das Alltagsleben in Europa stets glanzvoll aus, aber die Realität für Mi­gran­t:In­nen ist doch eine andere.

Was sind die Aufgaben und Risiken?

Hier in Afrika leben wir auf einem riesigen Kontinent, der reich an natürlichen Ressourcen ist und zudem eine sehr junge Bevölkerung hat. Es gibt viele Gründe zu glauben, dass die Zukunft bei uns in Afrika liegt. Wenn sie Selbstbewusstsein und eine Perspektive haben, entwickeln viele jungen Leute gar nicht erst den Wunsch, aus Afrika wegzugehen. Zugleich stehen wir vor großen Problemen, etwa in der Sahelzone. Was dort gerade an Gewalt stattfindet, ist leider beispielhaft für viele Regionen in Afrika.



© TAZ, Kultur, 27.7.2023

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