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Noisepunk Benefits „Nails“ Dieser „Shite“ reinigt die Luft

England geht den Bach runter. Die Noisepunkband Benefits treibt derweil auf ihrem Debütalbum „Nails“ mit Krach den Frust aus. Von Christine Franz.

Teesside im Nord­osten Englands. Auf der High Street des kleinen Marktstädtchens Stockton-on-Tees wechseln sich leerstehende Geschäfte mit Ein-Pfund-Shops ab. Geschlossene Rollläden und „to let“-Schilder in den Schaufenstern zeigen Leerstand an. Früher sorgte in der Region eine florierende Schwerindustrie zumindest für Arbeit, heute wirkt der Ort wie so viele englische Kleinstädte seltsam aus der Zeit gefallen und sich selbst überlassen.

2016 stimmten hier über 60 Prozent für den EU-Austritt. In den traditionellen Labour-Wahlkreisen werden neuerdings die Konservativen gewählt. Eine Kulisse wie aus einem Ken-Loach-Film, so der erste Eindruck.



Biegt man aber von der High Street ab, grüßt die markante schwarz-weiße Hausfassade des Plattenladens „Sound It Out“. Dank eines Dokumentarfilms von Jeanie Finlay wurde er sogar international bekannt und steht als Symbol dafür, wie sich stationärer Einzelhandel gegen Internetriesen behauptet. Ein paar Straßen weiter das „Georgian Theatre“, ein Festsaal, erbaut 1766, einer der wichtigsten unabhängigen Konzertsäle im Nordosten.



© TAz, Kultur, 29.4.2023

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