Die Autorin und Filmemacherin Helene Hegemann beleuchtet in einem anregenden Essay, was ihr die Musik von Patti Smith bedeutet. Und einiges mehr. Von Nadine Lange.
Der dritte Song auf Patti Smith’ legendärem Debütalbum „Horses“ aus dem Jahr 1975 ist das etwa neunminütige „Birdland“. Es handelt von einem Jungen, der nach der Beerdigung seines Vaters, vor dessen Farm steht und glaubt, ein Raumschiff zu sehen – mit dem Vater an der Steuerkonsole. Der Junge fleht ihn an, ihn mitzunehmen, was nicht geschieht.
Das teils in einem hochdramatischen Sprechgesang vorgetragene Lied gehört nicht zu den populärsten von Patti Smith. Doch für die Berliner Autorin und Filmemacherin Helene Hegemann ist es von immenser Bedeutung. Sie widmet ihm sogar ein ganzes Kapitel ihres Langessays „Patti Smith“, der in der KiWi-Musikbibliothek-Reihe (112 Seiten, 10 €) erscheint.
© Der Tagesspiegel, 19.10.2021