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„Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“ von Shabaka – Die Schönheit der Zauberflöten

Von Stefan Michalzik. „Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“, ein meditatives Soloalbum des Jazzers Shabaka Hutchings. Dieses Album ist eine Überraschung.

Shabaka Hutchings, einer der markantesten Protagonisten der neuen Jazzbewegung in den vergangenen gut zehn Jahren, die auch und vor allem bei einem jungen Pop-Hipstertum Widerhall findet, ist bekannt geworden als überschießend kraftvoll spielender Saxofonist mit seinen Bands Sons Of Kemet, The Comet Is Coming und Shabaka and the Ancestors. Nun hat er sein erstes Soloalbum veröffentlicht. „Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“ heißt es, er spielt darauf, von einer Nummer abgesehen, ausschließlich eine Reihe von Flöten, wie beispielsweise die Shakuhachi, eine japanische Längsflöte aus Bambus.



Der Titel, „Nimm die Schönheit wahr und erkenne die Anmut an“, lässt Rückschlüsse zu. Tatsächlich ist das Album geprägt von einer Spiritualität, die einem aus dem Jazz der sechziger Jahre vertraut ist. John Coltrane und Pharoah Sanders, auch Alben wie Tony Scotts „Music For Zen Meditation“ (1964) oder „The Jewel In the Lotus“ (1974) von Bennie Maupin stehen dafür. Für den vorliegenden Fall ist nicht zuletzt auch die Harfenistin Alice Coltrane (Johns Frau) ein wichtiger Bezugspunkt, und das nicht bloß, weil neben der Flöte auch die Harfe auf Hutchings’ Album eine besondere Rolle spielt.




© Frankfurter Rundschau, Kultur, Musik, 10.5.2024

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