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Pianisten-Jungstar Vikingur Ólafsson: „Wir leben in einem Goldenen Zeitalter“

Christoph Irrgeher (Der Standard) mit Víkingur Ólafsson im Gespräch. Der Klassikpianist über die Vorzüge des Streamings, die Arbeit mit Popstars – und die Qualitätsschwankungen alter Meister.

Zeitgeistige Hipness und künstlerische Seriosität vermitteln: Dieser Spagat gelingt kaum einem Klassikpianisten besser als Víkingur Ólafsson. Der 40-Jährige aus Reykjavík begibt sich zur Vorbereitung auf neues Repertoire gern monatelang in Klausur; er spielt aber auch effektvoll auf einer modernen Marketing-Orgel, kooperiert mit angesagten Namen der Popwelt. An diesem Samstag tritt er mit dem Cleveland Orchestra unter Dirigent Franz Welser-Möst im Wiener Musikverein auf – wo er in dieser Saison noch öfter gastiert.

STANDARD: Junge Menschen mit schnellen Fingern gibt es wie Sand am Meer. Wie wird man trotz dieser Konkurrenz ein Weltstar?

Ólafsson: Wenn du eine lange Karriere auf den großen Bühnen haben willst, braucht es viel Geduld. Du musst dir in deiner Heimat eine Fanbasis aufbauen, dann entwickeln sich die Dinge allmählich. So ging es mir in Island und später auch in Berlin, wo die Deutsche Grammophon auf mich aufmerksam wurde. Als sie mir einen Plattenvertrag gab, hieß es: Wer ist dieser Isländer, warum wurde er so schnell berühmte? Dabei hatte ich schon jahrelang auf meinem Level gespielt.




© Der Standard, Kultur, Musik, 8.9.2024



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