Release Tipp: David Shea – Una Noto Solo / Room40

Im Jahr 2005 veröffentlichte David Shea Una Nota Solo auf seinem eigenem Label Metta Editions. Dank Room40 können wir dieses großartige Werk wiederhören und somit in seine, ganz eigene Klangwelt eintauchen.

Nota Sola entstand in einer Zeit des Übergangs und des Lebens in mehreren Ländern und ist eine Mischung aus all meinen Reisen, die sich mit meinem Umzug nach Australien im Jahr 2006 änderten.
Eine Periode intensiver Konzentration und des Studiums der Arbeit von Giacinto Scelsi und eine allzu kurze Freundschaft und sehr einflussreiche Zeit, die ich zwischen 2003 und 2005 mit Luc Ferrari verbrachte. Eine Zeit, in der ich mich vom Sampling entfernte und die Installation *Scenes for Sampler“ im Pariser Pompidou-Zentrum schuf und mit dem talentierten Ingenieur Jean Locahrd in den Jahren arbeitete, in denen ich am Forschungs- und Musikzentrum IRCAM in Paris tätig war.

Die Werkzeuge, die Klangmanipulationen und die spektrale Bearbeitung in dieser Aufnahme sind allesamt auf den Einfluss dieses Projekts und die Großzügigkeit des IRCAM zurückzuführen, das mir die Realisierung dieser Installation ermöglichte, die jetzt zur ständigen Sammlung des Museums gehört.

Das letzte der große Sampler-basierte Werk sollte ein Jahr später erscheinen, The Art of Memory, auf meinem Label Metta Editions. In einer limitierten Auflage von 1500 Stück veröffentlicht, lernte ich bald, wie schwierig es ist, physische Kopien von CDs herzustellen und ein Label zu betreiben, und produzierte nur diese beiden Projekte auf Metta. Im darauffolgenden Jahr änderte sich die Richtung wieder in Richtung traditioneller buddhistischer und ritueller Musik und Feldaufnahmen, die einige Jahre später in der Aufnahme Rituals gipfelten. © Alle Texte: David Shea

Seit seinem Meisterwerk „The Tower Of Mirrors“ aus dem Jahr 1995 zählt David Shea für mich zu den interessantesten Künstlern, deren Werk ich über die Jahre aufmerksam verfolge. Und „The Tower Of Mirrors“ gehört für mich zu den Werken, die man gehört haben muss.
Mit der Wiederveröffentlichung von „Una Nota Solo“ haben wir nun die Möglichkeit, in die ganze Bandbreite seines Schaffens einzutauchen. Die Beschäftigung mit den Werken von Giacinto Scelsi und Luc Ferrari hat unüberhörbare Spuren hinterlassen. Mitglieder des Ictus Ensemble und des Ensemble Musique Nouvelles waren bei verschiedenen Aufnahmen mit dabei. Wie schon in seinem Text angedeutet, hört man vieles, was so oder ähnlich in Veröffentlichungen wie „Satyricon“ oder „Tryptich“ seinen Niederschlag gefunden hat. Wir hören Stücke, die von seiner Meisterschaft im Sampling leben. Fieldrecordings von Filmen, religiösen Zeremonien und allerlei Fundstücken, die er auf seinen zahlreichen Reisen aufgenommen hat.

All dies macht den Reichtum seiner Musik aus und findet sich auch in „Una Nota Solo“ wieder, einem hochtexturierten elektroakustischen und zeitlosen Werk.