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„… so viele Dimensionen“ Bernd Künzig porträtiert Harrison Birtwistles „The Mask of Orpheus“

Mit seinem Musiktheater „The Mask of Orpheus“ bestimmte der englische Komponist Harrison Birtwistle die heidnisch-antiken Überlieferungen des Orpheus-Mythos als Ritual neu.

Rituale spielen im Werk des Engländers Harrison Birtwistle (*1934) von Beginn an eine große Rolle, sei es in Werken für den Konzertsaal oder die Bühne. Schon in Kompositionen wie „Secret Theatre“ oder „Verses“ bestimmen Reflexionen zum Ursprung des griechischen Theaters als Ritus der Dionysien die dramaturgischen Strukturen der Instrumentalstücke. In seinem Musiktheater „The Mask of Orpheus“ (1973-84) geht Birtwistle einige Schritte weiter: Hier ist der „Orpheus“-Mythos als konkretes Thema gegenwärtig, aber nicht als lineare Erzählung. Vielmehr als musikalisches Ritual, das von den Jahreszeiten strukturiert ist. Die Maskentheater der Antike und der Renaissance greifen eng ineinander. Und der Titel des Werkes ist wörtlich zu nehmen: Es geht um die Darstellung von Orpheus‘ Maske, dem Werkzeug des Rituals.


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© HR 2, Neue Musik, 26.11.2020

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