Geboren am 9. Januar 1929 in Eppendorf/Sachsen, gestorben am 30. Dezember 1995 in Berlin: Heiner Müller – ein deutscher Dichter. Seine Arbeit ist abgeschlossen, liegt vor: offen für jede Interpretation und jedes Missverständnis.
Mit Roland H. Wiegenstein
Die Arbeit des Lesers, des Zuschauers beginnt erst. Zu seinem 80. Geburtstag will diese Sendung Material ausbreiten, das einen Zugang zu diesem sperrigen Werk erlaubt.
Texte aus mehr als vierzig Jahren, Geschichten aus der Produktion, Antiken-Versionen, deutsche Fragen, Reminiszenzen an eine vergangene Zukunft: Tragik und Komik. Heiner Müllers Stimme, wenn er eigene Arbeiten liest und auf Fragen antwortet, Szenen aus Stücken; Prosa und Gedichte. Die Lange Nacht als Versuch, anstelle wohlfeiler Meinungen über das Werk, es selbst sprechen zu lassen, seine Widersprüche auszubreiten, vielleicht sogar seine Bedeutung zu begreifen.
Die Werke von Heiner Müller im Suhrkamp Verlag
Die Internationale Heiner Müller Gesellschaft verfolgt die Auseinandersetzung mit dem Werk Heiner Müllers, seinen Stücken, seinen Schriften, seiner Theaterarbeit und seinen Denkansätzen in ihrer Wirkung auf das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben in Deutschland.
Das Heiner Müller Archiv / Transitraum im Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin umfasst Heiner Müllers Bibliothek mit ca. 7800 Büchern (inkl. seiner Kunstbibliothek) sowie zahlreiche Gegenstände aus dem Besitz des nach Brecht bedeutendsten deutschsprachigen Theaterautors des vergangenen Jahrhunderts (1929-1995).
Von Normen, Bonzen und Brigaden: Zwei Berliner Bühnen entdecken Heiner Müllers frühe Lehrstücke wieder. Was kann uns der große Ostdramatiker heute noch vermitteln? Vorhang auf für das Revival der Ideologiekritik.
Der Dramatiker Heiner Müller hat nach 1989 vor allem in Interviews geglänzt. Die Werkausgabe bietet nun eine faszinierende Lektüre www.zeit.de/2009/03/L-Mueller
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© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 10.01.2009