„Sperrig und auch meditativ“ Nachruf auf Musiker Peter Rehberg von Robert Miessner.

Peter Rehberg war Musiker und Chef von Editions Mego, einem der einflussreichsten Labels für Elektromusik. Nun ist er mit 53 Jahren gestorben.

Er wisse gar nicht, was das sein solle, Laptop Noise, hat Peter Rehberg in einem Interview gesagt, als das Webzine Tiny Mix Tapes den Wiener Musiker und Labelbetreiber nach der stilistischen Vielfalt seiner Veröffentlichungsplattform Mego, später Editions Mego, befragte.

In der Tat steht der Labelname Mego für im weitesten Sinne experimentelle elektronische Musik, aber seine Geschichte beginnt mit dem Sound eines Haushaltsgeräts: „Fridge Trax“ hieß 1995 die Mego-Katalognummer 001 von General Magic & Pita, und dahinter verbarg sich eine EP, deren Tracks tatsächlich aus den Sounds eines Kühlschranks am Morgen einer Party gespeist waren. Fast eine Viertelstunde beansprucht das Eröffnungsstück „Deep Fridge“, die Eisschranksounds funktionieren dabei ähnlich wie ein Besenschlagzeug im Jazz als Teppich für Töne und Assoziationen.

Im Jahr 1999 erhielt das Label selbst und 2003 eine seiner Veröffentlichungen eine Prix-Ars-Electronica-Auszeichnung in der Sparte „Digitale Musik“. Die Zeitschrift The Wire bezeichnete Mego 2003 als „eines der wichtigsten und einflussreichsten Labels für elektronische Musik in der letzten Dekade“.



© TAZ, Kultur, Musik, 25.7.2021

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