Die heutigen Blockbuster mit ihren digitalen technischen Möglichkeiten saufen im Heimkino ab. Manche fragen sich vor dem Kinobesuch von „Oppenheimer“ womöglich, ob sie den Film wirklich verstehen werden.
Nicht nur inhaltlich angesichts des Quantenmechanik-Fachjargon und Regisseur Christopher Nolans verschachtelter Erzählweise, sondern in Hinsicht auf die akustische Klarheit des Dialogs. Erst vor drei Jahren hatte der Regisseur mit Tenet Kritik auf sich gezogen, da man ohne Untertitel kaum etwas verstehen konnte.
An der Technik kann es nicht liegen. Wie der Kinotechniker Julian Hammerler festhält, habe sich diese über die letzten Jahre hinweg sogar verbessert. Gerade bei Nolan liegen die Abstriche an seiner Philosophie: „Wir haben beschlossen, dass wir keine Filme für Substandard-Kinos mehr mischen“, erklärte er bereits 2017 in einem Interview. Oppenheimer kann weltweit nur in einer Handvoll Kinos in dem beabsichtigten Format gespielt werden. Denn wie viele Imax-Kinos mit 70-mm-Analogfilmprojektoren gibt es tatsächlich?
© DerStandard, Kultur, 26.7.2023