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! Was auf dem Spiel steht ! – Über den Untergang des Kulturjournalismus von Johannes Franzen

Im März 2023 verließ A.O. Scott seinen Posten als Filmkritiker der New York Times. In einem Interview begründete er diese Entscheidung damit, dass es in den letzten Jahren schwerer geworden sei, Filme zu kritisieren. Er spüre eine tiefer werdende Kluft zwischen Kritik und Publikum.

Diese Kluft hatte sich bereits angedeutet, als Scott 2012 zum Opfer heftiger digitaler Beschimpfungen wurde, nachdem ihn Samuel L. Jackson wegen einer ungnädigen Besprechung von The Avengers auf Twitter attackierte. Scott solle sich doch einen neuen Job suchen, ätzte der Schauspieler damals. Der Kritiker  analysierte den Fall wenige Jahre später selbst in seinem Buch Better Living through Criticism: “Jeder Kritiker”, schreibt er, “gewöhnt sich daran, mit Skepsis und Misstrauen und manchmal sogar mit Verachtung konfrontiert zu werden. Wie können Sie es wagen! Was gibt Ihnen das Recht dazu? Warum sollte jemand auf Sie hören?”



© 54 Books, 1.2.2024

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